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Die Jugend erklärt den Glauben

Die Kanonstille


(Die Heilige Messe)

ein Beitrag von Joseph (18 Jahre) und Klemens Pal (10 Jahre)

 

Die heilige Wandlung ist Höhepunkt einer jeden Messfeier. Mit dem Beginn des Messkanons betreten wir gleichsam das Allerheiligste. Wir betrachten dabei nicht einfach nur einen altehrwürdigen Text oder eine zu vollziehende Aktion des Priesters, sondern einen höchst lebendigen Bestandteil jenes heiligen Tuns, in welchem Christus selbst durch den Dienst seiner Kirche sein Opfer gleichsam in die Zeit hinein verlängert und zum inneren Aufbau seines mystischen Leibes auf unblutige Weise auf dem Altar gegenwärtigsetzt. Es ist die unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Jesu Christi.

 

Über den Messkanon lesen wir im Konzil von Trient: „Das Heilige muss heilig verwaltet werden. Da es nun nichts Heiligeres gibt als dieses Opfer, so hat die katholische Kirche, um würdig und ehrfurchtsvoll zu opfern und zu empfangen, seit vielen Jahrhunderten den heiligen Kanon eingeführt. Er ist frei von jedem Irrtum und enthält nichts, was nicht ganz und gar Heiligkeit und Frömmigkeit atmet und die Herzen der Opfernden zu Gott emporrichtet.“ (22. Sitzung [1562], 4. Kapitel, NR 601).

 

Es ist einleuchtend, ja sogar eine Selbstverständlichkeit, dass jeder Christ während dieser hochheiligen Phase der heiligen Messe insichkehrt und zu einer gewissen inneren Ruhe findet, die sogenannte Kanonstille. Gerade in der heutigen Zeit ist es von großer Wichtigkeit, zur Ruhe zu finden. Im Trubel der Zeit kann der Mensch sich häufig nicht einmal eine Minute Pause gönnen, geschweige denn sich auf etwas anderes konzentrieren als Musik, Filme oder Medien. Doch dadurch verlieren wir den Blick für das Wesentliche. Die Kanonstille soll uns helfen, Jesus, unseren Erlöser und Herrn, als das anzuerkennen, was er ist. Wir sollen uns besinnen und klar machen, dass er für uns gestorben ist, um uns zu erlösen. Deswegen ist es von großer Bedeutung, die Stille während der Heiligen Wandlung als Akt der Ehrfurcht und Ergebenheit vor unserem Herrn zu sehen und nicht als ein bloßes äußeres „Stillhalten“.

 

Die Kanonstille ist also eine ernstzunehmende Angelegenheit. Wir alle sollten uns bemühen, zu einer inneren Ruhe zu finden, um die Heilige Wandlung wirklich andächtig und ehrfürchtig mitverfolgen zu können.